Mission in einer sekulären Gesellschaft
Shownotes
Mission ist nicht nur ein historisches Konzept, sondern die zentrale Existenzfrage der Kirche. In diesem Podcast sprechen Expert:innen aus Theologie und Praxis über die Herausforderungen und Chancen der Mission in einer Gesellschaft, in der Kirche nicht mehr selbstverständlich ist. Welche neuen Wege gibt es? Wie kann Mission ohne Zwang und mit echter Begegnung gelebt werden? Inspirierende Projekte, tiefgehende Diskussionen und praktische Impulse erwarten dich.
Mit Prof. Benjamin Schliesser, PD Christine Schliesser und Prof. Ralph Kunz gehen wir diesen Fragen nach.
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01 Mission-Einführung
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[Speaker 1]
Es ist die Mission Gottes, die eine Kirche hat, und nicht die Kirche Gottes, die eine Mission hat.
[Speaker 3]
Der Podcast über inspirierende Projekte in der Kirchenlandschaft. Heute in der Einführungsfolge mit Christin Schliesser, Privatdozentin Systematische Theologie, mit Benjamin Schliesser, Professor im Neuen Testament, mit Ralf Kunz, Professor in Praktische Theologie. Liebe Hörerinnen und Hörer, herzlich willkommen.
Wir starten tatsächlich eine zweite Staffel, weil wir hatten einerseits wieder ein ganz spannendes Blog-Seminar im Sommer, wo wir uns im November nochmals am Tag getroffen haben, um darüber zu reden. Und bei dieser Gelegenheit habe ich unsere Dozierenden eingeladen, um uns in dieses Thema einzuführen. Wir hatten das Thema Mission in einer post-säkularen Gesellschaft.
Und jetzt Mission, Evangelisation, ist jetzt ein Thema, wo, habe ich gemerkt, in der reformierten Kirche jetzt nicht gerade gern oder oft darüber gesprochen wird. Ich habe zum Beispiel, es ist sicher nicht repräsentativ, aber ich habe einen Google-Search gemacht auf allen reformierten Kirchengemeinden-Webseiten vom Kanton Zürich. Und wenn man dort Evangelisation, Missionierung sucht, dann findet man genau ein Treffer.
So als Fun-Fact. Darum ist meine Frage, wie seid ihr auf das Thema gekommen, über das ein Seminar zu machen? Also die Thematik ist die Thematik der Zukunft.
[Speaker 1]
Schlicht und einfach. Oder anders gesagt, eine Kirche ohne Mission hat keine Zukunft. Wir haben uns so ein paar hundert Jahre, sagen wir mal als Reformierte, wir sind ja älter, aber wir haben uns einfach darauf verlassen, es kommt immer ein neuer Nachwuchs, quasi biologisch.
Soziologisch ist sowieso klar, wir sind Mehrheit, wir sind eine Christentumsgesellschaft, das läuft einfach weiter, was immer wir tun. Die Kirche ist sozusagen fest im Zentrum, im Dorf. So wie das Langhaus bei indigenen Völkern im Urwald, das ist einfach das Zentrum.
Und das ist nicht mehr so, Punkt. Also es kommt kein Nachwuchs, wir sind nicht mehr länger das Zentrum, wir sind in der Diaspora. Und wenn wir nichts tun, nicht neue Menschen finden, die in die Nachfolge treten, werden wir einfach verschwinden.
Also man kann es jetzt auch mal einfach so sehen. Das heisst, wir müssen über das theologisch fundierend nachdenken.
[Speaker 3]
Benjamin, da gibt es doch auch noch irgendeine Bibelstelle, oder?
[Speaker 1]
Wenn du von der Zukunft der Kirche sprichst, interessiert mich natürlich die Herkunft der Kirche, also die Ursprungssituation der frühen Jesusbewegung. Und da ist es für mich interessant zu sehen, dass Mission tatsächlich auch eine Art Alleinstellungsmerkmal war. In den ersten Jahrzehnten, es gibt keinen Kult in der römischen Antike, der in der Weise Mission betrieben hätte, wie das frühe Christentum tat, und auch das Judentum war keine missionarische Religion.
Das heisst, Mission wurde im frühen Christentum im Grunde entdeckt als etwas Besonderes, als etwas Distinktes, und hat dann eben auch zur Verbreitung des frühen Christentums beigetragen. Und natürlich war es weniger so ein Starmissionar wie Paulus, der da hauptsächlich ausschlaggebend war, sondern es war so eine Netzwerkmission, also dass einzelne Menschen in ihrem beruflichen, sozialen, familiären Netzwerk über diesen neuen Glauben erzählt haben. Und auch das sind wir wieder bei der Zukunft der Kirche.
Ich kann mir vorstellen, dass das auch für die Zukunft der Kirche wieder von großer Relevanz sein wird.
[Speaker 2]
Das ist jetzt noch spannend, was du gerade beschrieben hast, deine kurze Netzsuche-Mission in der reformierten Kirche. Ich kann mir vorstellen, dass das Unbehagen, dass manche da auch ein bisschen Bauchweh kriegen, wenn sie Mission hören, nicht zuletzt auch historisch begründet ist mit dem vielfachen Missbrauch, der auch unter dem Label Mission geschehen ist. Dass Mission vor allem auch mit Gewalterfahrungen, mit kultureller Überformung in Verbindung gebracht wird, auch mit einem Überheblichkeitsanspruch, oft mit einem, in Anführungsstrichen, zivilisatorischen Gestus.
Wir erklären jetzt mal den, in Anführungsstrichen, bilden, heiden die Welt, wie das so richtig zu funktionieren hat, gerade aus europäischer Perspektive. Und da ist tatsächlich auch unglaublich viel Unrecht passiert. Und das muss, denke ich, auch beim Namen benannt werden.
Das muss aufgearbeitet werden. Da können wir viel lernen, auch von postkolonialen Theorien. Das ist wichtig.
Und trotzdem würde ich davon warnen, das Kind mit dem Bade auszuschütten. Da bin ich ganz bei dir, Ralf, wenn du sagst, ohne Mission geht das gar nicht. Und ich würde sagen, Kirche ohne Mission ist auch gar nicht denkbar.
Irgendjemand sagt ja das doch mal so schön. Was Mission für die Kirche ist, ist das Brennen für das Feuer. Das lässt sich letztlich gar nicht voneinander trennen.
[Speaker 3]
Spannend. Jetzt haben wir gehört, wir brauchen Mission, weil Kirche schlicht und einfach nicht mehr existiert. Und es war auch ein erleichterndes Merkmal der ersten Kirchen, der frühen Kirchen.
Und trotzdem haben wir die ganze Geschichte, wo auch viel Schwieriges drin war. Was heisst das jetzt für uns heute? Wie können wir missionieren auf eine Art und Weise, die fruchtbar ist, nenne ich es mal so.
Fruchtbar ist vielleicht ein gutes Wort.
[Speaker 1]
Ich glaube, es gilt für alle Themen, und nicht nur für die Mission, dass sie einen langen Schatten werfen. Sobald Menschen auf Menschen einwirken, wirken Menschen mit Fehlern auf andere Menschen ein. Das heisst, es ist gar nicht möglich, dass man sich so ohne Schuld bewegen kann.
Das gehört zu unserem Menschsein. Das gilt aber auch für Kommunisten, es gilt auch für Buddhisten, und es gilt für die Hindu, und es gilt für Agnostik, und das kann ich alles aufzählen. Das heisst, wir kommen aus dem gar nicht raus.
Und die entscheidende Frage ist, was man auch aus dem lernen kann, und was mit diesen Fehlern auch mitläuft. Und das ist dann schon ein bisschen eine andere Geschichte. Und es geht nicht darum, dass man sich als Richter und Henker über die eigene Geschichte stellt, es geht auch nicht darum, dass man alle Schulden auf sich lässt, oder dass man anfängt, jetzt quasi Bilanzen zu machen und zu sagen, die haben mehr und die haben weniger, sondern aus dem Geist heraus, von der Versöhnung, vom Frieden, aus der Vergebung auch die richtigen Schlüsse zu ziehen.
Also, was ist eigentlich die Intention? Du hast vorhin schon gesagt, der Anfang des Christentums ist eigentlich diese Bewegung, und wieso ist sie überhaupt zu dieser Bewegung gekommen? Und dann kommen wir auf das Evangelium, dann kommen wir auf die Kommunikation vom Evangelium.
Und das ist eigentlich das, was das Christ-Sein ausmacht, auf den Anfang zurückzukommen, also auf die Kommunikation vom Evangelium. Und das ist natürlich auch mit Schmerzhaften, mit Versöhnungsprozessen, es ist mit Buß und es ist mit Umkehr verbunden, aber dann sind wir ja, at the very core, dann sind wir wirklich am Zentrum, anfangs mit dem Evangelium. Und natürlich, nicht nur durch Schmerz, auch die Freude, aber du kannst nicht zu diesem Evangelium kommen, ohne Umkehr.
[Speaker 3]
Das ist ja mega spannend, was du jetzt sagst, weil in der KMU6, also in der Kirchenmitgliederuntersuchung, in Deutschland herausgekommen ist, ist der Topgrund, wieso jetzt die Leute nicht austreten würden aus der Kirche, ist, wenn die Kirche ihre Schuld bekennt und um Vergebung bittet. Und das trifft jetzt das eigentlich, abmittelt mein Herz ein Stück weit.
[Speaker 1]
Genau, also einfach nur der Gedanke, es gibt ja sehr viele Non-Profit-Organisationen in unserer Gesellschaft, es gibt ganz viele Gutes und es geht gar nicht um Schwarz-Weiss, es gibt Killer, the good guys und dann gibt es noch die Welt, bad guys und so Zeug. Das ist alles, das führt alles komplett in die Irre. Aber was so das Problem ausmacht, ist die Möglichkeit einzugestehen, dass man in der Schwäche, in der Verletzlichkeit, auch ein Glück erfährt.
Dass man, wenn man miteinander das teilt, dass man etwas Kostbares teilt, dass heilig passieren kann. Und ich wüsste jetzt keine andere Religion oder Gemeinschaft, Verein oder irgendetwas, die das so auf den Punkt bringen kann, mit einer Story. Es ist unsere Story, unsere Geschichte, die uns evangelisiert.
Wir sind zuerst evangelisiert, bevor wir die Welt rausgewinnen und andere evangelisiert. Und das macht es aus. Vielleicht führt uns der Punkt der Verletzlichkeit und der Ohnmacht auch wieder ins frühe Christentum, wo eben noch keine Machtposition geherrscht hat.
Und man kann sich auch verschiedene missionarische Settings vorstellen, etwa bei Priska und Akvila in der Werkstatt, wo Paulus ja eine Zeit lang gearbeitet hat. Da hat man halt Werkstattmissionen betrieben, kam mit Kundinnen und Kunden in Kontakt. Also die christliche Existenz ist im Grunde missionarische Existenz oder missionare Existenz.
Man kann sich auch so eine Marktplatzmission vorstellen, wie sie Lukas in Apostelgeschichte 17 beschreibt, wo Paulus dann in Austausch tritt mit verschiedenen Weltanschauungen, mit den philosophischen Richtungen und dort eben Rechenschaft ablegen muss, aber eben nicht aus einer Position der Stärke heraus, sondern aus einer Position, wo einfach der eigene Glaube nochmal neu begründet werden muss und dann sicher auch immer wieder auf Widerstand stößt.
Und auch da ist diese Geschichte in Apostelgeschichte 17 unglaublich spannend, wo es dann am Ende eben heißt, dass es um die Auferstehung geht. Die Stoiker und Epikurier haben sich dann einfach zurückgezogen und zu Paulus gesagt, ja, lass uns darüber mal ein anderes Mal reden. Das ist auch eine missionarische Erfahrung.
[Speaker 2]
Ich würde gerne nochmal den Story-Begriff aufgreifen, den du eingebracht hast. Ich glaube, das ist ganz zentral. Als Christinnen und Christen das, was wir erzählen, das wächst ja nicht auf unser Mist, sondern wir haben eine Story, wir haben eine großartige Story zu erzählen.
Da kann man ja gar nicht anders, als das weiterzugeben. So wie wenn unsere Kinder aus der Schule kommen und sagen, was mir da passiert ist, das will raus und davon muss erzählt werden. Und diese großartige Story in die Welt hinaus zu tragen, darum geht es ja letztendlich auch.
Eberhard Junge sprach mal sehr schön im Bild vom Einatmen und Ausatmen. Beim Einatmen sind wir als Kirche, als christliche Gemeinschaft bei uns selbst. Aber niemand kann nur vom Einatmen leben.
Irgendwann geht es nicht weiter. Sondern zum Einatmen gehört das Ausatmen dazu. Und beim Ausatmen, da gehen wir raus.
Da gehen wir in die Welt. Und Einatmen und Ausatmen sind zwei Seiten derselben Medaille. Das lässt sich gar nicht voneinander trennen.
[Speaker 3]
Ja, das ist ein sehr schönes Bild. Also, wie ich jetzt so gefragt bin, wo du schon geredet hast, ist mir so das Bild in den Sinn gekommen von dem Strafsevangelist, wo er die Wahrheit verkündet. Und das ist so eben genau nicht die Art und Weise.
Aber wenn man die Bibel manchmal so explizit sich liest, dann hat man schon das Gefühl, ich atme nur noch aus. Ich atme die Leute so richtig aus, dass sie das einatmen, was ich ausatme. Und das ist irgendwie gruselig, oder?
Und das ist auch nicht das Bild, das man so antrifft. Oder ist das etwas, das man antrifft und in unserer Kultur umübersetzen muss? Wie würdest du das anschauen?
[Speaker 1]
Vielleicht kann man es so machen, wenn man das Bild von dem körperlichen Bild etwas wegkommt. Ein anderes Bild, das die Jünger brauchen, ist Herzschlag. Das heisst, es gibt einen Puls.
Und der Puls hat etwas zu tun mit innen und aussen. Dann wird das Bild vielleicht etwas weniger gruselig, sonst muss man nicht gleich am Mund gerucht werden.
[Speaker 3]
Das Bild hat auch seine Grenzen. Genau, das Bild hat seine Grenzen.
[Speaker 1]
Man kann sagen, es ist ja ein Bild für einen lebendigen Organismus. Und das heisst, kein Organismus kann nur leben für sich selber. Also ein System, das nicht in Kontakt ist mit einer Umwelt, kollabiert irgendwann einmal.
Das heisst, ausser man spricht von einem Mega-Mega-Mega-System. Aber das heisst, auch die Christengemeinde ist innerhalb einer Umwelt, es funktioniert, es braucht sozusagen die Öffnung. Und Evangelisation heisst eben nicht nur ausatmen.
Es heisst eben, was du vorhin geschildert hast, es heisst nicht nur, dass man einfach die Umwelt rausbläst und sich sozusagen selber verliert, sondern es ist auch umgekehrt, man ladet andere ein. Der wesentliche Punkt der jesuanischen Mission, dass er sich die ganze Zeit selber eingeladen hat und er hat sich einladen lassen. Mit anderen Worten, er ist rausgegangen, um sich selber Gastlicht zu zeigen.
Das ist so wie ein Paradox. Also, lädst du mich ein, Zacchaeus? Und der Zacchaeus sagt ja.
Und dann sagt er, ja, dann ist dein Haus heil wieder gefahren. Dann passiert etwas in diesem Haus, wenn Jesus zu Gast ist. Und das sozusagen, wenn man das umkehrt, dann kann man sagen, die Christengemeinde ist innerhalb der Gesellschaft ein Ort, wo Jesus seine Gastfreundschaft zeigt und wo Jesus sich selber einlädt.
Also, so wie ein Wiedensee wäre es. Und dann kommt man so ein bisschen raus von diesem Aus und Ein, ab und weg, in einen gesunden Puls von innen und aussen Beziehungen. Das wäre schön, ja.
[Speaker 2]
Ich glaube tatsächlich, die Gastfreundschaft, die spricht ja schon etwas an, im Blick auch auf Mission und Evangelisation. Das ist also nicht der Vorschlaghammer, mit dem wir quasi kommen, frisst Vogel oder stirbt, zack, sondern das sind Beziehungen, die gelebt werden. Das ist das offene Haus, das ist das Einladende.
Also vielleicht, ja, das ist im Deutsch manchmal ein bisschen schwierig zu übersetzen. In der amerikanischen Kirche gibt es ganz neu die Initiative von Cultural Witness. Also ein Bezeugen, das ist nicht dieses Überzeugen, das den anderen totreden will oder wie auch immer, sondern das ist ein kulturelles, ein kreatives, ein imaginäres Bezeugen.
Nicht nur mit Worten, sondern mit Taten, mit einer ganzen Lebenswirklichkeit wird die Gotteswirklichkeit bezeugt.
[Speaker 3]
Und das ist dann auch vielmehr eigentlich auf eine Art ein solidarischer Dialog, wo ich quasi Misszeugnis gebe, aber dann auch anerlass, was ist bei der anderen Person vorhanden? Was hat sie schon erlebt und entdeckt? Und dann kann man da vielleicht in einen gemeinsamen Dialog treten, wo man beide etwas lernen kann, auch wenn die Welten wahrscheinlich unterschiedlich sind.
[Speaker 1]
Es ist vielleicht so ein bisschen wie bei der Kunst. Wenn die Kunst und die Künstler sich nur so verstehen, dass der andere irgendwie das Schöne um die Tore schlittern will, dann funktioniert die Kunst nicht. Die Kunst ist auch etwas, wo die Rezeption von denjenigen, die die Kunst geniessen, involviert, partizipiert.
Das Theater funktioniert nur mit Menschen, die sich in das Stück hineingehen und von dieser Leidenschaft gepackt werden und das Schöne auch miterleben. Und darum ist das so eine entscheidende Evangelisation nicht nur zu sehen als eine Information, die ich dem anderen gebe, sondern eine Partizipation, die ich dem anderen einlade. Vielleicht kann man da noch einen Gedanken mit einbringen, auch wieder mit Blick auf die Situation in der Church of England.
Da wird häufig gesagt, es ist nicht die Kirche Gottes, die eine Mission hat, sondern es ist die Mission Gottes, die eine Kirche hat. Also dass das Existenzverständnis von Kirche an sich schon ein missionales Existenzverständnis ist und dass kirchliches Handeln einfach Teil der Mission Gottes, der Missio Dei ist. Das war ein Paradigmenwechsel in der Missionsgeschichte, der aber immer noch nicht ganz auf dem Boden angekommen ist, über den nach wie vor noch nachzudenken ist und der nach wie vor noch umzusetzen ist.
Also es ist die Mission Gottes, die eine Kirche hat und nicht die Kirche Gottes, die eine Mission hat.
[Speaker 2]
Und da finde ich wird sehr schön ja gerade das Partizipieren der Elemente deutlich. Also wir partizipieren an der Missio Dei, an der Mission Gottes, am Gott der Mission. Wir werden da quasi mit hineingenommen.
Und das finde ich ist einerseits auch sehr befreiend. Also das kann ja auch sehr entlastend sein, dass es nicht kommt nicht in erster Linie auf uns drauf an, dass wir würfeln und tun und machen, sondern das ist tatsächlich unser Gott der Mission, der uns da Anteil geben lässt.
[Speaker 1]
Würde ich gerne noch dazu sagen, dass ganz entscheidend ist, was für eine Missionstheologie das man hat, also was für eine Mission, dass man bei Gott entdeckt. Und es ist ja nicht nur, auch bei Gott, auch Gott ist nicht nur der Hero, wo sozusagen seine Information den Menschen um die Ohren schledert. Also die Missio Dei ist auch eine Cura Dei, sie ist auch die Mission von einem, der verfolgt wird, der arm ist.
Was ja einer meiner geringsten Brüder getan hat, wie er mir getan hat, die Identifikation vom Missionar mit dem Missionierten, die Identifikation vom Heiler mit dem Kranken, oder sogar die Identifikation von Gott mit dem Sünder, also in Christus Jesus, in der Versöhnungsbotschaft. Was ist das für eine Mission, die Gott da vorne hat? Es ist eben nicht eine, die in der Regel, und in der Zeitung ist es Mission, wir hatten es am Anfang, auf den toxischen Begriffen.
Oh nein, Mission! Und auch Gott ist eben genau nicht der Missionar, der überwältigt und überzeugt, sondern es ist eben eine Suche von Gott nach dem Menschen und nicht ein Vorschlaghammer. Auch Gott hat keinen Vorschlaghammer.
[Speaker 3]
Wow, das war eine geballte Ladung. Ich würde zum Schluss noch gerne eine Frage stellen, und dann sind wir schon am Ende. Vielleicht jeder kann kurz, in Kürze, was würdet ihr unseren jungen Theologiestudierenden, angehenden Pfarrmenschen mit auf den Weg geben, in dem Begriff Mission.
Ganz kurz. Freude. Grüezi Gott.
[Speaker 2]
Ich bin nicht ganz so kurz. Ulrich Körtner sagte mal sehr schön, unsere Kirchen werden ja immer mehr zu Diaspora-Kirchen auch. Und die Kehrseite der Diaspora-Existenz ist die missionare Existenz.
Zwei Seiten einer Medaille.
[Speaker 3]
Sehr spannend.
[Speaker 1]
Ich würde sagen, Mission ist nicht was, was man auch noch tun kann, neben allem möglichen anderem, sondern Mission ist die eigentliche Existenz der Kirche. Wow.
[Speaker 3]
Sehr gut, liebe Hörerinnen und Hörer. Wir werden in den nächsten paar Folgen ein paar inspirierende Missionsprojekte hören. Bleibt dran, und wir freuen uns auf allfähige Feedback von euch natürlich auch.
Tschüss zusammen, und danke euch vielmals für eure wertvollen Gedanken und Inputs.
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